Durch geplante „Bad Bank“ droht Sozialisierung der Abschreibungsverluste der Deutschen Bank

Peter Boehringer Haushaltspolitischer Sprecher

Durch geplante „Bad Bank“ droht Sozialisierung der Abschreibungsverluste der Deutschen Bank

Nach aktuellen Meldungen von Dow Jones Newswire erwägt die Deutsche Bank nun, ihre bilanziellen Altlasten über eine „Bad Bank“ loszuwerden.

Der haushaltspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im
Deutschen Bundestag, Peter Boehringer, teilt dazu mit:

„Diese leider sehr erwartbare Meldung zu den Plänen der
Deutschen Bank explizit ‚für den Fall dass die Fusion mit der Commerzbank
scheitert‘ bestätigt mehrere von uns bereits frühzeitig thematisierte Punkte:

  1. Die unter anderem vom Finanzministerium stark beförderte Idee einer Fusion der Deutschen Bank mit der Commerzbank stößt (zurecht) auf großen Widerstand und wird wohl mangels Sinnhaftigkeit scheitern.
  2. Die Fusionsidee war von Anfang an vor allem durch den Plan einer unerklärten – aber wegen der gewaltigen riskanten Bilanzpositionen offenbar notwendigen – Rettung der Deutschen Bank motiviert.
  3. Die bereits verstaatlichte Commerzbank war das erste Mittel der Wahl, um der Deutschen Bank indirekt eine steuerfinanzierte Rettungsleine zuwerfen zu können, ohne dass dies offen und ehrlich als Verstaatlichung bezeichnet werden müsste.

Da die vom BMF bevorzugte Variante einer Fusion mit der
Commerzbank inzwischen unter anderem wegen des Widerstands der Kapitalmärkte
und der Gewerkschaften zu scheitern droht, ist die ‚Bad Bank‘ nun der Plan B:
Stark ausfall- und abschreibungsgefährdete Bilanzpositionen der Deutschen Bank
sollen ausgelagert werden in ein aufsichtsrechtlich normalerweise gar nicht
zulässiges Vehikel außerhalb der Bilanz, das ohne Staatsgarantien niemals
überlebensfähig wäre. Die gesunde Restbank dagegen kann weiterwirtschaften als
sei nichts gewesen.

Es ist das bereits beispielsweise von der West LB und der
Hypo Real Estate bekannte beziehungsweise berüchtigte Muster: Gewinne werden
privatisiert und Verluste über die Steuerzahler sozialisiert! Gegebenenfalls
kann auch noch die EZB bei der Verbriefung, dem Weiterverkauf unter Wert und
der Monetisierung von Vermögenswerten zwischengeschaltet werden, so dass
letztlich die Abschreibungsverluste über den Inflationsmechanismus von allen
Bürgern zu tragen sind.

Die wohlfahrtsbringende Idee der Marktwirtschaft wird
so pervertiert. Die Steuerbürger sind Verlierer dieser finanzalchemistischen
Tricksereien. Sie sollten nicht für Investmentfehler der Banken haften. Das war
das Versprechen der Bundesregierung schon nach der Finanzkrise vor zehn
Jahren.“




Die Fusion der Deutschen Bank mit der Commerzbank ist eine Zwangsehe

Das BMF treibt die Fusion aktiv voran

Die wahren Gründe für die Bankenhochzeit

Die Bundesregierung will einmal mehr die Welt mit Planwirtschaft retten. Speziell Finanzminister Olaf Scholz (SPD) bastelt entgegen seiner permanent vorgespielten hanseatischen »Kaufmannsseriosität« mit hohem politischem Machbarkeitswahn an einer marktwirtschaftlich fragwürdigen Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank.

Wieder einmal droht hier eine Verletzung der seit der Finanzkrise vor zehn Jahren doch angeblich eisern einzuhaltenden ordnungspolitischen Grundsätze: »Nie wieder Rettungen von Banken mit Steuergeld« und »Nie wieder Banken, die ›too big to fail‹ sind!«

Zudem droht nach aller Erfahrung ein völliges Scheitern dieser Fusion sowie eine Verschlimmbesserung der Lage. Im Zuge einer Fusion würden bis zu 30.000 gut bezahlte Arbeitsplätze wegfallen, während man sich zugleich hohe Komplexität und Intransparenz durch Bereichsüberschneidungen einhandeln würde: Die Geschäftsfelder beider Fusionskandidaten sind bereits heute hoch komplex strukturiert und ihre Bilanzen keineswegs gesund. Die der Deutschen Bank ohnehin nicht – und auch die Commerzbank verdient fast kein Geld –, obwohl sie doch bereits 2009 in der Finanzkrise nach einer in acht Jahren niemals fruchtbar vollzogenen Zwangsehe von 2001 mit der Dresdner Bank schließlich teilverstaatlicht worden war. Warum also sollten nun die Deutsche Bank mit ihrem Megaportfolio-Dschungel und die bereits zwangsehengeschädigte Commerzbank genesen, nur weil man sie nun in ein anderes Kranken- und Ehebett legt und damit gemeinsam verstaatlicht? Nach Einstein ist die Definition von Wahnsinn, immer wieder das Gleiche zu tun – und dann andere Ergebnisse zu erwarten.

Die Bundesregierung mauert trotz entsprechend kritischer Nachfragen der AfD-Bundestagsfraktion mit Informationen über ihr Projekt voller Hybris, obwohl an den Börsen und überall in den Medien klar ist, dass das Finanzministerium aktiver Treiber der Fusionsgespräche ist. Im Haushaltsausschuss behauptete Minister Scholz ernsthaft, man sehe die Commerzbank nur als »Finanzanlage«. Dies, obwohl die Spatzen das Gegenteil von den Dächern pfeifen und obwohl der Minister die bei einer »reinen Finanzanlage« längst überfällige Abschreibung auf den 2009 viel zu teuer eingekauften Bundesanteil an der Commerzbank bis heute unterlassen hat.

Absurd auch das offizielle Abwiegeln des Bundesfinanzministeriums bei diesem Thema: Man »verfolge dazu nur interessiert die Medien«, obwohl jeder an den Kapitalmärkten weiß, wer dieses Thema vorantreibt und dass sogar bereits ein Name der fusionierten Bank mit dann 2,5 Billionen Euro Bilanzsumme gehandelt wird. Beispielhaft nur zwei von Dutzenden von Medienzitaten: »Scholz macht Druck«, »Staatssekretär Kukies treibt Fusion voran«. Sogar offiziell bestätigt hat es 23 Treffen der betroffenen Banken mit dem Bundesfinanzministerium gegeben.

Das Thema schrie also nach Behandlung im Bundestag – immerhin ist die CoBa bereits teilverstaatlicht mit einem Ankeraktionär Bund. Doch selbst in einer von der Opposition beantragten Aktuellen Stunde im Bundestag am 20. März wurde weiterhin gemauert. Soweit die Regierung überhaupt etwas sagte, wurden die Treiber und die Motivation bzw. die wahren Ursachen der Fusionsplanungen geleugnet. Übrigens haben sich sämtliche Altparteien bei dieser Debatte nicht mit Ruhm bekleckert, denn die entscheidenden Punkte bzw. den rosaroten Elefanten im Raum bei der geplanten Zwangsehe zwischen Deutscher Bank und Commerzbank sprach nur die AfD an:

  1. Die wahre Ursache der Fusionspläne ist der von der EZB manipulativ bei null Prozent festgenagelte Europäische Leitzins! Dieser Null- und sogar Negativzins verursacht das Ertragsproblem der Banken: Ganz aktuell erwarten die Banken erneut 13% Ertragsminus bei Zinserlösen gegenüber dem Vorjahr! Normalerweise trägt der Zinserlös über 70% zum operativen Ergebnis bei – bei seit Jahren zweistelligen Einbrüchen in diesem Kernbereich können diese Banken darum kein Geld mehr verdienen. Es ist kein Zufall und keineswegs irrational, dass die Börsenwerte der beiden Institute 60% bzw. 70% unter ihren Buchwerten notieren (sog. »Bad Will«)! Eine Fusion könnte aber an diesen EU-gemachten strukturellen Problemen überhaupt nichts ändern, weswegen diese Ursache zwar wichtig zu benennen ist, das Projekt aber nur zusammen mit dem zweiten Punkt erklärbar wird:
  2. Die Regierung plant eine Teilverstaatlichung der Deutschen Bank durch die Hintertür; sogar eine doppelte Hintertür:

Die erste ist der Umweg der indirekten Teilverstaatlichung durch die Fusion mit der bereits staatlichen Commerzbank. So wird unauffällig eine Liquiditäts- und letztlich auch Haftungs- und Rettungsleine zur Deutschen Bank geworfen. Natürlich wird so letztlich wieder einmal deutsches Steuergeld in die Haftung und gegebenenfalls Zahlungspflicht genommen. Ein klassischer »Bail-Out« also – genau das, was »nie wieder« passieren sollte!

Die zweite Hintertür: Der Bundesanteil an den Banken soll künftig über die KfW-Bank gehalten werden – und so zunächst (!) vorbei am deutschen Staatshaushalt und an der parlamentarischen Kontrolle durch den Bundestag! Dies ist eine Parallele zur Euro-Dauerrettung: Auch dort wird über lauter intransparente Sondervehikel Geld ausgereicht – die aber alle faktisch mit deutscher Bonität garantiert werden. Und da die KfW eine der ganz wenigen Banken in Deutschland ist, die durch die Haftung des deutschen Steuerbürgers wirklich noch viel Geld und ein Spitzen-Rating hat, soll sie nun einspringen. Damit sind auch künftige milliardenschwere Kapitalerhöhungen der neuen Großbank gesichert. Diese kommen so sicher wie das nächste Euro-Rettungspaket der EZB …

Warum aber sollte ein teilverstaatlichter »Champion« besser wirtschaften? Das ging bislang immerschief: Man kann auf die französischen Erfahrungen mit Bankennationalisierungen der 1980er-Jahre verweisen – sowie natürlich auf die notorische Geldverbrennung der deutschen Landesbanken bei sehr vielen Projekten. Gerade Minister Scholz sollte eigentlich seine industriepolitische Lektion in Hamburg mit der HSH Nordbank wirklich gelernt haben: Ein Steuerdesaster über 14 Milliarden! Staatsinterventionismus im Bankensektor geht fast immer schief. Jedenfalls für die Bürger. Gescheiterte Bürgermeister und Möchtegern-Banker können danach immer noch Finanzminister werden …

Dass bei dem Projekt auch noch mit Bilanztrickserei gearbeitet wird, sei nur am Rande erwähnt: Das Finanzministerium setzt auf die Hebung des oben genannten »Bad Will«: Obwohl dieser eigentlich eine berechtigte Misstrauensbekundung der Märkte ist, könnte eine Fusion doch eine buchhalterische Nutzung des »Bad Will« der Commerzbank ermöglichen, indem die bis zu 14 Milliarden Euro in die Bilanz der Deutschen Bank eingebucht werden. Da dies jedoch nur bei einer glatten Übernahme der Commerzbank durch die Deutsche Bank ginge, während man aber eigentlich eine Holdingstruktur für die beiden fusionierten Banken bevorzugt, überlegt das Finanzministerium nun ernsthaft, zu diesem Zweck sogar das Holdingrecht ändern zu lassen. Es fügt sich dabei gut, dass der bereits bundeseigene Betrieb Commerzbank nun auch noch vom extrem nahe mit dem Ministerium – und damit auch mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht – verbandelten Haus Goldman Sachs beraten werden soll …

FAZIT: Dieses Fusionsprojekt ist gekennzeichnet durch Komplexität, Ursachenleugnung, Absichtenverschleierung, Hybris und einem industriepolitischen Napoleonkomplex des zuständigen Ministers. Das Ziel der Rettung durch Schaffung einer profitablen Großbank wird verfehlt werden – allerdings erst, nachdem zunächst noch viele Milliarden an deutschem Steuergeld ins Risiko gestellt werden, denn der Bund wird voraussichtlich alle Risiken der Fusion mit Milliarden absichern müssen. Was bei der Euro-Dauerrettung seit Jahren mit deutscher Bonität geht, soll nun auch hier der Königsweg sein. Jeder an der Börse weiß um diese faktische Staatsgarantie. Nur der deutsche Steuerzahler wird nicht ehrlich informiert!

Nachsatz: Das für die parlamentarische Überwachung solchen Wahnsinns zuständige Bankengremium des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags ist auch 18 Monate nach der Bundestagswahl weiterhin unvollständig besetzt: Es ist ein demokratischer Skandal, dass den designierten AfD-Vertretern von den Altparteien noch immer der Zugang zu diesem geheim tagenden Kontrollgremium verweigert wird!




Boehringer: Bundesregierung plant laut Presseberichten höhere EU-Beiträge als bisher bekannt

15 Mrd. jedes Jahr mehr nach Brüssel?

Bundesregierung plant laut Presseberichten höhere EU-Beiträge als bisher bekannt

Nach aktuellen Presseberichten sollen die deutschen
Beiträge an die EU ab 2021 von durchschnittlich 30 Milliarden in den letzten
sieben Jahren auf 45 Milliarden Euro pro Jahr steigen. Dies fordert die
Bundesregierung selbst, obwohl sich andere Staaten dafür einsetzen, die
Beiträge geringer ausfallen zu lassen. Die Bundesregierung gibt sich in Brüssel
gerne großzügig.

Peter Boehringer, Haushaltspolitischer Sprecher der
AfD-Fraktion im Bundestag, nimmt hierzu wie folgt Stellung:

„Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Finanzrahmen der
EU überhaupt ansteigt, da die EU gerade dabei ist, sich zu verkleinern. Wenn es
nach dem Austritt der Briten weniger Mitgliedsländer gibt, dann gibt es auch
weniger Aufgaben und somit sollten auch die Ausgaben sinken.

Es ist weiterhin fragwürdig, dass gerade Deutschland als größter Nettozahler sich für eine Erhöhung des EU-Finanzrahmens einsetzt. Im Grunde bedeutet dies, dass die Bundesregierung das Geld der deutschen Steuerzahler einmal mehr bereitwillig im Ausland verteilt, anstatt es sorgsam zu verwalten. Und nicht zuletzt ist es sehr befremdlich, dass Finanzminister Scholz noch vor fünf Tagen im Haushaltsausschuss betonte, dass man in der Finanzplanung des Bundes von EU-Beiträgen auf Basis von einem Prozent des Bruttonationaleinkommens ausgehe. Dies würde aktuell etwa 35 Milliarden Euro pro Jahr bedeuten und nicht 45 Milliarden.“




Kurzbericht aus dem Brüsseler Raumschiff: SPD-MdEUP Geier: “Wir sind dabei, die erste supranationale Demokratie der Welt zu errichten”

Arbeitstreffen Otte Meuthen Boehringer

Kurzbericht aus dem Brüsseler Raumschiff: SPD-MdEUP Geier: “Wir sind dabei, die erste supranationale Demokratie der Welt zu errichten”

Diese Woche in Brüssel viele intensive Meetings und zT kontroverse Diskurse mit oft zutiefst EUlitären und plansozialistischen MdEUPs und Kommissaren.
Haupt-Thema im EU-Parlament, in der EU-Kommission und an anderen Brüsseler Tagungsorten war die Verwendung deutschen Steuergelds für EUropäische Hilfs- und Rettungsfonds vom Afrikafonds bis zum ESM.
Zudem der 7-Jahres-Haushaltsplan der EU 2021 bis 2027 mit einem Volumen von je nach Verhandlungsergebnis 1,0 bis 1,3 Billionen EUR!
All dies durchaus dramatisch überschattet vom ja sehr bald anstehenden Brexit (oder auch nicht). Alleine nur bei der Europäischen Investitionsbank muss durch den Brexit ein Haftungsvolumen von 100 Mrd EUR ersetzt werden…!

Herr Moscovici in Brüssel

Moscovici bei einem Treffen in Brüssel mit Boehringer

EU-Ratspräsident Tusk hatte derweil nichts Besseres zu tun, als 51% aller Engländer „zur Hölle“ zu wünschen für ihren Austrittswunsch. Ganz generell stellte sich keiner der EUlitären Gesprächspartner auch nur ansatzweise die Frage, WARUM es zum Brexit-Referendumsergebnis gekommen war – und ob es vielleicht etwas mit Brüsseler Kompetenzanmaßungen und mit der Merkel´schen Grenzauflösungs- und Überfremdungspolitik seit 2015 zu tun haben könnte, die die Briten „horrified“ hat. Man macht einfach weiter menschenfernes business as usual. Leider bestätigte sich immer wieder die in meinem letzten Video bereits thematisierte grün-globalistische und supranationalistische Weltrettungshybris fast aller EUliten.
Der SPD-MdEUP Jens Geier (zugleich Vorsitzender der deutschen Gruppe der Sozialisten im EUP) verstieg sich ebenso stolz und arrogant wie weltfern und geschichtsvergessen zur ernst gemeinten Aussage:
„Wir sind dabei, die erste supranationale Demokratie der Welt zu errichten“ [sic]. Dass es keinen EUropäischen „demos“ dafür gibt, war ihm nicht klarzumachen.
Komisch – Chruschtschow war dabei mit der Sozialistischen Internationale der UdSSR (die natürlich ebenso wie auch die DDR strikt „demokratisch“ ausgestaltet war) doch eigentlich schneller…

EU-Kommisssar G. Oettinger

Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und Personal, lacht in Brüssel

=> Zum Glück gab es in Brüssel im EUP am Rande auch Begegnungen mit freiheitlich-marktwirtschaftlichen Denkern (Prof. Otte und MdEUP-Kollege Meuthen) sowie mit einigen pöhsen anderen EU-Kritikern anderer Länder von UKIP bis zur Lega. Die Kommissare Moscovici und Oettinger waren darob nur zT amused…




AfD unterstützt die nun endlich von der CDU angeregte Komplettrevision des Bundeshaushalts – wenn dies tabufrei und ursachenorientiert geschieht

Peter Boehringer Haushaltspolitischer Sprecher

Boehringer: „AfD unterstützt die nun endlich von der CDU angeregte Komplettrevision des Bundeshaushalts – wenn dies tabufrei und ursachenorientiert geschieht“

Berlin, 3. Februar 2019. Gemäß zwei Meldungen von heute (3.2.2019) scheint die CDU/CSU Zweifel an der Sinnhaftigkeit ihrer eigenen Politik zu bekommen. Jedenfalls wollen Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) und an anderer Stelle Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ihre eigenen Gesetze grundlegend hinterfragen. Brinkhaus will den Bundeshaushalt einer Generalüberprüfung unterziehen. Der Etat sei so groß und komplex geworden, dass sich die Frage stelle, ob es nicht bereits einen „Nanny-Staat“ in Deutschland gebe. Jetzt sei die Zeit, alles zu überprüfen. Dafür regte Brinkhaus ein „Projekt Haushalt 2030“ und eine „grundsätzliche Debatte“ an. Und Minister Scheuer ruft gar Kommunen dazu auf, sich „mit allen juristischen Mitteln“ gegen gerichtlich angeordnete Fahrverbote zu wehren.

Peter Boehringer, Haushaltspolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion und Vorsitzender des Haushaltsausschusses, zu diesen Entwicklungen:

„Die von Herrn Brinkhaus nun angeregte ‚grundsätzliche Debatte‘ zum Haushalt fordern wir schon seit Langem. Ich biete der CDU jede nur denkbare Unterstützung dabei an. Allerdings darf die Regierung angesichts der schon seit den 1990er Jahren zumeist unter CDU-Beteiligung getroffenen Fehlentscheidungen damit nicht erst zum Haushalt 2030 loslegen. Die Entscheidungen der Bundesregierung bei der Grenzauflösung seit 2015, zum Kohleausstieg 2038 und natürlich schon seit 2010 bei der permanenten Euro-Dauerrettung werden schon lange vor 2030 existenziell haushaltswirksam, so dass es bereits JETZT allerhöchste Zeit ist, nicht nur mit Symbolpolitik einige Symptome zu kurieren, sondern diese superteuren Ursachen abzustellen. Die von Herrn Brinkhaus geforderte ‚Generalüberprüfung sämtlicher Posten‘ darf also keinesfalls die zentralen gesellschaftlichen Fehlentscheidungen [der CDU] tabuisieren, die für Hunderte Milliarden an zusätzlichen Aufwendungen pro Haushaltsjahr verantwortlich sein werden!

Dasselbe gilt für Minister Scheuers heutige Forderung nach gerichtlichen Überprüfung von (bereits gerichtlich auf Basis geltenden Rechts angeordneten) Fahrverboten. Es ist absurd, wenn ein Unionsminister die von der Union selbst (u.a. von Umweltministerin Angela Merkel 1998) herbeigeführte unwissenschaftliche Rechtslage zu Feinstaub-Grenzwerten und damit zu heutigen Fahrverboten einfach als gottgegeben hinnimmt, während er gleichzeitig höchst populistisch und heuchlerisch die betroffenen Dieselbesitzer nun zu Klagen gegen die selbst geschaffene Rechtslage auffordert!

Bei Politik-Korrekturen zu diesen zentralen, fast existenziellen Fragen für Deutschland kann und wird die AfD somit gerne unterstützen – aber nur, wenn die URSÄCHLICHEN Fehlentscheidungen der CDU/CSU/SPD/FDP/Grünen-Regierungen seit 1990 in allen Fragen von der Billionen-teuren Euro-Dauerrettung überdie Energie-, CO2- und Feinstaub-Gesetze bis hin zur Grenzöffnung für Millionen nicht integrierbarer Asylforderer ebenfalls enttabuisiert diskutiert werden. Nur so ist das (bei korrekter Haushaltsaufstellung mit Risikorückstellungen bereits heute bestehende) sicher absehbare Haushalts-Desaster noch abwendbar!“